10. April 2008

Leichen im Keller des Vatikans

Der Vatikan hat sich gut vorbereitet. In ein bis drei Jahren wird der ehemalige Potifex Johannes Paul II mit aller höchster Wahrscheinlichkeit selig gesprochen. Am 9. April dieses Jahres berichtete die Süddeutsche Zeitung von gewaltigen Besucherströmen die täglich das Grab des Ex Potifex besuchen. Von Seiten des Vatikans wird über eine Verlegung des Grabes und einen Schneewittchensarg nachgedacht. Nur so kann man den Besuchermassen gerecht werden lies der Vatikan verlauten. Doch das ist nur die eine Seite der Monstranz. Die andere wäre der Ausverkauf des sterblichen Überreste Johannes Pauls. Die polnische katholische Kirche hat in der Süddeutschen Zeitung verkünden lassen, das sie mit einer Reliquie ersten Grades rechne so zum Beispiel des Herzes. Auch andere Diözesen haben Ansprüche auf Reliquien gestellt. Waren Reliquien in den letzten 100 Jahren eher zu vernachlässigen so erfreuen sie sich heutzutage immer grösserer Beliebtheit, so ein Sprecher aus Rom. Diesen Trend hat die Kirche bereits 2004 erkannt als sie das online Reliquien Auktionshaus epray einrichtete.

Doch hier gibt's Probleme. Es wurden bereits in den ersten Monaten von Betrügereien gesprochen die hier ablaufen sollen. 14durch7 hat recherchiert und ist zu einem vernichtenden Urteil gekommen. Oft werden Reliquien falsch geliefert oder überteuert angeboten. Die Sicherheitsmerkmale die eigentlich nur Kirchen zum Kauf einer Reliquie berechtigen reichen bei weiten nicht aus. So konnte sich ein 14durch7 Mitarbeiter mit einer Kopie seines Jugenschwimmerausweises anmelden und Reliquien ersteigern. Erst 6 Fingernägel der Heiligen Hanne, später einen schlecht erhaltenen Nebenhoden des Heiligen Horst von Dünnen für 78.-€ ersteigerte er. Ein Pfarrer einer oberbayrischen Gemeinde berichtete er habe eigentlich einen Knieknorpel der Heiligen Margarete ersteigern wollen, geliefert wurde ein Stück Enddarm. Der Verkäufer mit dem Benutzernamen Krankenhauskapelle Münchberg gab dazu keine Stellungnahme ab. Nun ermittelt die Schweizer Garde. Einem Mitarbeiter der theologisch - forensischen Pathologie am Petersdom ist der Fall bekannt. "Wir konnten anhand des Enddarmes nachweisen das es sich mit 99%iger Wahrscheinlichkeit um keine Heilige gehandelt hat auch weist das Gewebe keine katholischen Spuren auf."